P. Josef Weiß feierte 95. Geburtstag
Seinen 95. Geburtstag konnte P. Josef Weiß im Kloster Ensdorf feiern. Als kleiner Bub habe sich nie träumen lassen, dass er einmal studieren und Salesianerpater werden würde, erzählt der rüstige Jubilar. Geboren wurde er am 15. August 1929 in der kleinen Ortschaft Fuchsstein, heute ein Ortsteil von Amberg. Durch einen tragischen Unfall in der Landwirtschaft verlor er schon früh seinen Vater. Als er kurz darauf in die Schule kam, hätte die Mutter noch nicht die Kraft gehabt, ihren Jungen schulisch zu unterstützen und so habe er sich zum „Volksschulmuffel“ entwickelt, sagt Josef Weiß.
Über Lateinstunden den Orden kennengelernt
Eine junge Volksschullehrerin erkannte jedoch das Talent des Jungen und riet der Mutter, die mit Josef und seiner kleinen Schwester mittlerweile zu Verwandten nach Hofstetten gezogen war, ihn am humanistischen Gymnasium in Amberg anzumelden. Mit Unterstützung der Salesianer Don Boscos aus dem Kloster Ensdorf konnte er das dafür nötige Latein nachlernen. Ein Salesianer besorgte ihm außerdem eine Unterkunft bei einer Familie in Amberg und nahm ihn mit zu Treffen von katholischen Jugendlichen – was damals zur Zeit des Nationalsozialismus verboten war.
Doch Josef Weiß war vom Wirken der Ordensleute begeistert und wurde nach dem Abitur 1949 selbst Salesianer Don Boscos. Er studierte in Benediktbeuern Theologie, legte 1950 das Ordensgelübde ab und wurde 1957 zum Priester geweiht. In München studierte er Mathematik und Physik und arbeitete ab 1963 als Lehrer am damaligen Gymnasium der Salesianer Don Boscos in Buxheim. Seit 2019 lebt er wieder in seiner Oberpfälzer Heimat und genießt seinen Lebensabend im Kloster Ensdorf.
Text und Foto: Claudia Klinger